Root-Konto, Passwort und Verbindungsinformationen von ServBay-Datenbanken abrufen
Für Entwickler, die ServBay zur Einrichtung einer lokalen Web-Entwicklungsumgebung nutzen, ist das Wissen um Root-Account, Passwort und Verbindungsdetails der Datenbanken unerlässlich. Diese Informationen bilden die Grundlage zum Verbinden mit Datenbank-Clients, zur Konfiguration von Anwendungen, für die Nutzung von ORMs oder Befehlszeilentools.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie in ServBay die Zugangsdaten und Verbindungsparameter der integrierten Datenbanken MySQL, MariaDB, PostgreSQL und Redis (inklusive Benutzername, Passwort, Host, Port und Socket-Pfad) finden und verwenden können.
Voraussetzungen
Bevor Sie mit den folgenden Schritten beginnen, stellen Sie bitte sicher:
- ServBay ist erfolgreich installiert und läuft.
- Sie haben die benötigten Datenbank-Pakete (z.B. MySQL, MariaDB, PostgreSQL, Redis) in ServBay installiert und gestartet.
Datenbank-Zugangsdaten im ServBay-Panel finden
ServBay bietet ein übersichtliches grafisches Interface, um Datenbanken zu verwalten und deren Verbindungsdaten komfortabel einzusehen – besonders für MySQL, MariaDB und PostgreSQL, die Benutzerauthentifizierung benötigen.
So finden Sie die Root-Zugangsinformationen und Verbindungsdetails:
- Öffnen Sie das ServBay-Kontrollpanel. Das ServBay-Symbol finden Sie im Programme-Ordner von macOS.
- Navigieren Sie in der linken Seitenleiste zum Menüpunkt
Datenbank
. - Wählen Sie aus der Datenbankliste den Typ aus, dessen Verbindungsdaten Sie anzeigen möchten, beispielsweise
MySQL
. - Wenn mehrere MySQL-Versionen installiert sind, wählen Sie die gewünschte Version, zum Beispiel
MySQL 8.4
. - Im rechten Bereich mit den Versionsdetails werden Root-Benutzername und Passwort dieser Datenbankversion angezeigt.
- Klicken Sie auf das
Augen
-Symbol neben dem Passwortfeld, um das Root-Passwort im Klartext anzuzeigen.
Auf dieser Seite finden Sie ebenfalls die Standard-Verbindungsdaten wie Host-Adresse und Port der jeweiligen Datenbank-Version.
Hinweis: Auch wenn ältere Dokumentationen oder Installationsprozesse ein Standardpasswort erwähnen, gilt immer das im ServBay-Kontrollpanel angezeigte Passwort als aktuell. Verlassen Sie sich daher stets auf die Anzeige im Panel.
Bei PostgreSQL ist der Standard-Superuser (vergleichbar mit 'root') in der Regel Ihr aktueller macOS-Benutzername zum Zeitpunkt der ServBay-Installation. Im Panel wird sowohl dieser Benutzername als auch das dazugehörige Passwort angezeigt.
Redis ist standardmäßig ohne Passwort konfiguriert. Falls dennoch ein Passwort festgelegt wurde, finden Sie die Verbindungsinformationen im ServBay-Konfigurationsbereich für das Redis-Paket.
Standard-Verbindungsdetails der Datenbanken
Hier finden Sie die üblichen Standardwerte für die Anbindung der verschiedenen ServBay-Datenbanken:
MySQL: Standard-Verbindungsinformationen
- Benutzername: Über das ServBay-Panel abrufbar, standardmäßig
root
. - Passwort: Über das ServBay-Panel abrufbar.
- Hostname:
localhost
oder127.0.0.1
(für TCP/IP-Verbindungen). - Port:
3306
(Standardport). - Socket:
/Applications/ServBay/tmp/mysql-<version>.sock
(<version>
entspricht Ihrer installierten MySQL-Version, z.B.8.4
). ServBay stellt ggf. zusätzlich einen Symlink auf die aktive Version zur Verfügung:/Applications/ServBay/tmp/mysql.sock
.
MariaDB: Standard-Verbindungsinformationen
- Benutzername: Über das ServBay-Panel abrufbar, standardmäßig
root
. - Passwort: Über das ServBay-Panel abrufbar.
- Hostname:
localhost
oder127.0.0.1
(für TCP/IP-Verbindungen). - Port:
3306
(Standardport, identisch mit MySQL). - Socket:
/Applications/ServBay/tmp/mariadb-<version>.sock
(<version>
entspricht Ihrer installierten MariaDB-Version). Zur besseren Kompatibilität gibt es häufig auch einen Symlink wie/Applications/ServBay/tmp/mysql.sock
.
PostgreSQL: Standard-Verbindungsinformationen
- Benutzername: Über das ServBay-Panel abrufbar, üblicherweise Ihr aktueller macOS-Benutzername.
- Passwort: Über das ServBay-Panel abrufbar.
- Hostname:
localhost
oder127.0.0.1
(für TCP/IP-Verbindungen). - Port:
5432
(Standardport). - Socket:
/Applications/ServBay/tmp/.s.PGSQL.5432
(Socket-Datei für den Standardport5432
).
Redis: Standard-Verbindungsinformationen
- Hostname:
127.0.0.1
(TCP/IP-Verbindung). - Port:
6379
(Standardport). - Passwort: Standardmäßig kein Passwort. Sollte eines in der Redis-Konfiguration gesetzt sein, muss es für die Verbindung angegeben werden.
MongoDB: Verbindungsinformationen
MongoDB arbeitet standardmäßig nicht mit einem globalem "root"-Benutzer oder Passwort nach der Erstinstallation, Authentifizierung ist oft nicht aktiviert. Für eine sichere Verbindung sollten Benutzer und Rollen (z. B. root
-Rolle) manuell über die MongoDB-Shell oder Client-Tools angelegt werden. Die ServBay-Voreinstellung für MongoDB lautet:
- Hostname:
127.0.0.1
- Port:
27017
(Standardport). - Authentifizierung: Standardmäßig ggf. deaktiviert. Für Authentifizierung folgen Sie bitte der offiziellen MongoDB-Dokumentation zur Benutzererstellung.
Verbindung zur Datenbank über Socket
Innerhalb Ihres lokalen Rechners ist die Verbindung per Socket oftmals effizienter und sicherer als per TCP/IP, da keine Netzwerkstacks involviert sind. Die Kommunikation erfolgt direkt über das Dateisystem.
MySQL/MariaDB: Socket-Verbindung
- Beliebte Socket-Dateipfade:
/Applications/ServBay/tmp/mysql.sock
: Symlink, verweist auf die aktuell aktive MySQL/MariaDB-Version./Applications/ServBay/tmp/mysql-<version>.sock
(MySQL-spezifisch) oder/Applications/ServBay/tmp/mariadb-<version>.sock
(MariaDB-spezifisch): Direkter Pfad zur entsprechenden Socket-Datei. Diese Variante ist zu empfehlen, da Sie so eindeutig die Version angeben.
Beispielverbindung mit dem MySQL-Kommandzeilen-Client:
# Nutzung des Symlink-Pfads (falls vorhanden und korrekt verlinkt)
mysql -u root -p -S /Applications/ServBay/tmp/mysql.sock
# Nutzung des spezifischen Versionspfads (empfohlen, <version> anpassen, z. B. 8.4)
mysql -u root -p -S /Applications/ServBay/tmp/mysql-8.4.sock
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Nach dem Befehl werden Sie zur Eingabe des Root-Passworts aufgefordert.
PostgreSQL: Socket-Verbindung
Die Vorgehensweise bei PostgreSQL unterscheidet sich etwas: Der psql
-Client erwartet mit dem Parameter -h
das Verzeichnis, in dem die Socket-Datei liegt (nicht den kompletten Socket-Pfad). Der Dateiname hat das Format .s.PGSQL.<portnummer>
.
- Socket-Dateipfad:
/Applications/ServBay/tmp/.s.PGSQL.5432
(für Standardport 5432). Das Verzeichnis ist/Applications/ServBay/tmp
.
Verbindungsbeispiel mit psql
:
# Ersetzen Sie your_system_username durch Ihren macOS-Benutzernamen
psql -U your_system_username -h /Applications/ServBay/tmp -d your_database
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Nach dem Befehl werden Sie zur Passworteingabe aufgefordert. Mit -d your_database
geben Sie explizit die zu verbindende Datenbank an – erfolgt keine Angabe, verbindet sich psql
meist mit einer Datenbank gleichen Namens wie Ihr Benutzer oder mit der Default-Datenbank postgres
.
Redis: Socket-Verbindung
Das Redis-Paket von ServBay unterstützt derzeit primär die TCP/IP-Anbindung. Eine Socket-basierte Verbindung ist aktuell nicht vorgesehen.
Beispiele für Verbindungskommandos
Nachfolgend finden Sie einige Kommandozeilenbeispiele, wie Sie sich mit den integrierten ServBay-Datenbanken verbinden können. Ersetzen Sie Benutzername, Passwort (ggf. per Eingabe) und Datenbankname durch Ihre spezifischen Werte.
Verbindung zu MySQL
Per TCP/IP:
bash# Verbindung zu localhost, Port 3306, mit Benutzer root mysql -u root -p -h localhost -P 3306
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2Nach der Eingabe werden Sie zur Passwort-Eingabe für root aufgefordert.
Per Socket:
bash# Nutzung des von ServBay bereitgestellten Symlink-Socket mysql -u root -p -S /Applications/ServBay/tmp/mysql.sock # Oder Nutzung des versionierten Socket-Pfads (empfohlen) # <version> durch Ihre tatsächliche Version ersetzen, z. B. 8.4 mysql -u root -p -S /Applications/ServBay/tmp/mysql-8.4.sock
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6Nach der Eingabe werden Sie zur Passwort-Eingabe für root aufgefordert.
Verbindung zu MariaDB
Da MariaDB weitgehend kompatibel mit MySQL ist, unterscheiden sich die Befehle kaum.
Per TCP/IP:
bash# Verbindung zu localhost, Port 3306, mit Benutzer root mysql -u root -p -h localhost -P 3306
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2Nach der Eingabe werden Sie zur Passwort-Eingabe für root aufgefordert.
Per Socket:
bash# Nutzung des event. von ServBay angebotenen Symlink-Sockets (ggf. MariaDB) mysql -u root -p -S /Applications/ServBay/tmp/mysql.sock # Oder Nutzung des spezifischen MariaDB-Sockets (empfohlen) # <version> durch tatsächliche Versionsnummer ersetzen mysql -u root -p -S /Applications/ServBay/tmp/mariadb-<version>.sock
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6Nach der Eingabe werden Sie zur Passwort-Eingabe für root aufgefordert.
Verbindung zu PostgreSQL
Per TCP/IP:
bash# Ersetzen Sie your_system_username durch Ihren macOS-Benutzernamen # Ersetzen Sie your_database durch den gewünschten Datenbanknamen (z. B. postgres) psql -U your_system_username -h localhost -d your_database -p 5432
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3Nach Bestätigen werden Sie zur Passworteingabe aufgefordert.
Per Socket:
bash# your_system_username durch macOS-Benutzername ersetzen # your_database durch gewünschten Datenbanknamen ersetzen # Wichtig: Nach -h folgt das Socket-Verzeichnis, nicht die Socket-Datei! psql -U your_system_username -h /Applications/ServBay/tmp -d your_database
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4Nach Bestätigen werden Sie zur Passworteingabe aufgefordert.
Verbindung zu Redis
Redis wird über TCP/IP verbunden.
Per TCP/IP:
bash# Verbindung zu localhost, Standardport 6379 redis-cli -h 127.0.0.1 -p 6379 # Falls ein Passwort gesetzt ist, das -a-Argument verwenden # redis-cli -h 127.0.0.1 -p 6379 -a your_redis_password
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5Per Socket: Eine Socket-Verbindung zu Redis ist in ServBay derzeit nicht vorgesehen.
Anwendungsfälle
Die Kenntnis der Datenbank-Verbindungsdaten ist für lokale Entwicklung und Verwaltung essenziell, insbesondere für diese Anwendungsbereiche:
- Datenbank-Management-Tools: Mit GUIs wie TablePlus, DBeaver, phpMyAdmin, pgAdmin etc. können Sie Daten anzeigen, bearbeiten oder importieren/exportieren.
- Anwendungskonfiguration: Eintragen der Datenbankzugangsdaten in Konfigurationsdateien oder Umgebungsvariablen Ihrer Webanwendungen (PHP, Node.js, Python, Go, Java u.v.m.).
- ORM-Setup: Verknüpfung von Objektrelationalen Mappern (z. B. Laravel Eloquent, Django ORM, SQLAlchemy, TypeORM) mit der Datenbank.
- Kommandozeilen-Operationen: Datenbankeigene CLI-Tools für SQL-Statements, Benutzerverwaltung, Backups etc.
Hinweise
- Sicherheit: Standardpasswörter dienen ausschließlich der Einfachheit bei der lokalen Entwicklung. Obwohl ServBay für den lokalen Gebrauch konzipiert ist, empfiehlt es sich, das Root-Passwort über das ServBay-Panel bzw. geeignete Tools zu ändern – insbesondere wenn Ihre Entwicklungsumgebung Netzwerkzugriff erlaubt.
- Passwortänderung: Das Panel von ServBay ermöglicht in der Regel die Änderung des Root-Passworts für MySQL, MariaDB und PostgreSQL. Nach der Änderung passen Sie unbedingt alle Anwendungskonfigurationen entsprechend an.
- Backup der Zugangsdaten: Notieren und sichern Sie geänderte Root-Passwörter und Verbindungsdaten sorgfältig.
Häufige Fragen (FAQ)
F: Ich habe das Root-Passwort der Datenbank vergessen – was tun?
A: Im ServBay Panel können Sie auf der
Datenbank
-Seite das aktuelle Root-Passwort jederzeit anzeigen (mit dem Augensymbol). Falls eine Anzeige nicht möglich ist (z. B. Datenbank läuft nicht), gibt es im Einstellungen-Bereich der jeweiligen Datenbank meistens eine Funktion zum Zurücksetzen des Root-Passworts.F: Kann ich das Root-Passwort selber ändern?
A: Ja, das wird sogar dringend empfohlen. Nutzen Sie hierfür die Einstellungen der entsprechenden Datenbankversion im ServBay-Panel. Nach dem Ändern denken Sie daran, das neue Passwort in allen Anwendungen und Clients zu aktualisieren.
F: Warum heißt der PostgreSQL-Standardbenutzer nicht 'root'?
A: Die Rechteverwaltung von PostgreSQL unterscheidet sich von MySQL/MariaDB. Der Superuser wird meist bei der Datenbankinitialisierung angelegt – in ServBay entspricht dieser üblicherweise Ihrem Systembenutzer. Sie können mit diesem Account weitere Datenbankuser anlegen und Berechtigungen vergeben.
F: Ich kann mich nicht per Socket mit der Datenbank verbinden – warum?
A: Stellen Sie zunächst sicher, dass der Datenbankserver läuft. Prüfen Sie bei MySQL/MariaDB, ob der Socket-Pfad korrekt ist (empfohlen: Pfad inklusive Versionsnummer). Bei PostgreSQL ist zu beachten, dass Sie beim
psql
-Befehl mit-h
das Socket-Verzeichnis (/Applications/ServBay/tmp
) und nicht den vollständigen Socket-Dateinamen angeben.
Zusammenfassung
Das Wissen um die Zugangsdaten und Verbindungswege der in ServBay integrierten Datenbanken (MySQL, MariaDB, PostgreSQL, Redis) ist entscheidend für lokale Webentwicklung und das effiziente Datenbankmanagement. Im ServBay-Kontrollpanel können Sie schnell die Root-Benutzernamen, Passwörter und Verbindungsinformationen für MySQL, MariaDB und PostgreSQL einsehen. Redis setzt standardmäßig kein Passwort voraus und wird über TCP/IP angebunden. In diesem Leitfaden finden Sie praktische Beispiele für den Zugriff per TCP/IP und Socket, typische Anwendungsfälle sowie Hinweise zu Sicherheit und häufigen Fragen – damit Sie ServBay optimal für Ihre Entwicklungsprojekte nutzen können.