Wie Sie mit TablePlus Datenbanken in ServBay verwalten
ServBay ist eine lokale Web-Entwicklungsplattform für macOS und Windows, die verschiedene Programmiersprachen, Webserver und Datenbanksysteme integriert – ideal für Entwickler, die eine Komplettlösung suchen. Um die in ServBay eingebetteten Datenbanken wie MySQL/MariaDB, PostgreSQL, SQLite, Redis oder MongoDB bequem zu verwalten, empfiehlt sich ein leistungsstarkes externes Datenbankverwaltungstool. TablePlus ist ein modernes, intuitives und vielseitiges GUI-Tool, das sich hervorragend in Kombination mit ServBay einsetzen lässt.
Diese Anleitung zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie unter macOS mit TablePlus Datenbanken aus ServBay anbinden und verwalten.
Was ist TablePlus?
TablePlus ist ein leistungsfähiges und benutzerfreundliches Datenbank-GUI-Tool mit Unterstützung für zahlreiche Datenbanktypen:
- Relationale Datenbanken: MySQL, MariaDB, PostgreSQL, SQLite, SQL Server
- NoSQL-Datenbanken: Redis, MongoDB
- Weitere: Cassandra, Oracle und mehr
TablePlus bietet viele Funktionen, die Entwicklung, Management und Wartung von Datenbanken vereinfachen:
- Intuitive Oberfläche: Übersichtliche, klar strukturierte GUI für einfache Bedienung und Navigation.
- Schnelle Performance: Für Geschwindigkeit und effiziente Verarbeitung großer Datenmengen optimiert.
- Leistungsfähiger Abfrageeditor: Mit Syntax-Highlighting, Auto-Vervollständigung und praktischen Tab-Funktionen.
- Daten anzeigen & bearbeiten: Daten komfortabel durchsuchen, einfügen, aktualisieren oder löschen.
- Strukturmanagement: Tabellen, Indizes, Views usw. visuell verwalten.
- Sichere Verbindung: SSL/TLS-verschlüsselte Datenbankzugriffe möglich.
Für Entwickler, die mit ServBay lokal arbeiten, bietet TablePlus erhebliche Vorteile beim Umgang mit Datenbanken.
ServBay-Datenbanken mit TablePlus verbinden
ServBay startet auf Ihrem Rechner diverse Datenbankdienste standardmäßig lokal. Den Status installierter und laufender Datenbanken finden Sie in der ServBay-Oberfläche im Bereich Pakete (Packages). Um diese Datenbanken in TablePlus einzubinden, benötigen Sie die korrekten Zugangsdaten – diese stehen im ServBay-Bereich Datenbanken (Databases) bereit.
Im Folgenden sind Schritte und Parameter zur Verbindung verschiedener Datenbanktypen aus ServBay beschrieben.
Verbindung zu MariaDB oder MySQL
ServBay installiert und startet standardmäßig MariaDB (voll kompatibel zu MySQL).
- TablePlus herunterladen und installieren: Falls noch nicht geschehen, laden Sie das macOS-TablePlus-Programm von der offiziellen Webseite herunter und installieren es.
- Neue Verbindung in TablePlus anlegen:
- Öffnen Sie TablePlus.
- Klicken Sie oben links auf das "+"-Symbol oder im Menü auf
File
→New
→Connection...
. - Wählen Sie im Verbindungsfenster
MariaDB
oderMySQL
als Datenbanktyp.
- Verbindungsdaten ausfüllen:
- Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen, z. B.
ServBay MariaDB
. - Host:
127.0.0.1
(für lokalen Zugriff) - Port:
3306
(Standard-Port für MariaDB/MySQL) - Benutzer: Den root-Benutzernamen für MariaDB/MySQL finden Sie unter Datenbanken (Databases) in ServBay (meistens
root
). - Passwort: Das root-Passwort entnehmen Sie ebenfalls dort.
- Datenbank: Freilassen, um nach dem Verbinden die Datenbank auszuwählen, oder spezifischen Namen eintragen.
- Alternative: Sie können auch die Verbindung per Socket wählen, oft etwas schneller für lokale Zugriffe.
- Aktivieren Sie Use socket file.
- Socket-Pfad:
/Applications/ServBay/tmp/mysql.sock
(Standardpfad für ServBay MariaDB/MySQL). - Bei Socket-Verbindung werden
Host
undPort
ignoriert.
- Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen, z. B.
- Verbindung testen und speichern:
- Klicken Sie unten rechts auf
Test
, um die Verbindung zu prüfen. Bei Erfolg stimmen die Angaben. - Über
Connect
die Verbindung herstellen oder mitSave
die Konfiguration für später speichern.
- Klicken Sie unten rechts auf
Verbindung zu PostgreSQL
ServBay unterstützt ebenfalls PostgreSQL-Datenbanken.
- Neue Verbindung in TablePlus anlegen:
- Öffnen Sie TablePlus.
- Klicken Sie auf "+" oder im Menü auf
File
→New
→Connection...
. - Wählen Sie
PostgreSQL
als Datenbanktyp.
- Verbindungsdaten ausfüllen:
- Name: z. B.
ServBay PostgreSQL
- Host:
127.0.0.1
- Port:
5432
(Standard-Port für PostgreSQL) - Benutzer: Den Standardbenutzernamen (
servbay
) entnehmen Sie dem Bereich Datenbanken (Databases) in ServBay. - Passwort: Entnimmt man ebenfalls aus ServBay.
- Datenbank: Eintragen, z. B. die Standarddatenbank
postgres
oder eine eigene. - Alternative: Verbindung via Socket möglich:
- Aktivieren Sie Use socket file.
- Socket-Pfad:
/Applications/ServBay/tmp/.s.PGSQL.5432
(Standardpfad für ServBay PostgreSQL). Host
undPort
werden ignoriert.
- Name: z. B.
- Verbindung testen und speichern:
- Auf
Test
zur Überprüfung klicken. - Mit
Connect
oderSave
fortfahren.
- Auf
Verbindung zu SQLite 3
SQLite ist eine serverlose, dateibasierte Datenbank. ServBay startet kein SQLite-Server-Prozess, aber Anwendungen können auf SQLite-Dateien etwa per PHP PDO SQLite oder Python sqlite3
zugreifen. TablePlus verbindet direkt mit Ihrer Datenbankdatei.
- Neue Verbindung in TablePlus anlegen:
- Öffnen Sie TablePlus.
- Klicken Sie auf "+" oder im Menü auf
File
→New
→Connection...
. - Wählen Sie als Datenbanktyp
SQLite
.
- Verbindungsdaten ausfüllen:
- Name: z. B.
ServBay SQLite Projekt
- Datenbankdatei: Über das Ordnersymbol die gewünschte SQLite-Datei (
.sqlite
,.db
,.sqlite3
usw.) auswählen. Damit die Verwaltung übersichtlich bleibt, empfiehlt sich die Ablage der SQLite-Datei im Projektordner oder dem von ServBay vorgeschlagenen Verzeichnis/Applications/ServBay/db/sqlite
.
- Name: z. B.
- Verbindung testen und speichern:
- Klicken Sie auf
Test
(falls die Datei lesbar vorhanden ist). - Mit
Connect
oderSave
verbinden.
- Klicken Sie auf
Verbindung zu Redis
Redis ist eine performante Key-Value-Datenbank. ServBay stellt Redis-Dienste bereit.
- Neue Verbindung in TablePlus anlegen:
- Öffnen Sie TablePlus.
- Klicken Sie auf "+" oder im Menü
File
→New
→Connection...
. - Wählen Sie
Redis
als Datenbanktyp.
- Verbindungsdaten ausfüllen:
- Name: z. B.
ServBay Redis
- Host:
127.0.0.1
- Port:
6379
(Standard-Port für Redis) - Passwort: Geben Sie ein Passwort an, falls es in ServBay für Redis eingerichtet ist – bei Standardinstallation meist leer lassen.
- Name: z. B.
- Verbindung testen und speichern:
- Über
Test
die Verbindung prüfen. - Mit
Connect
oderSave
abschließen.
- Über
Verbindung zu MongoDB
ServBay kann MongoDB-Dienste installieren und starten.
- Neue Verbindung in TablePlus anlegen:
- Öffnen Sie TablePlus.
- Klicken Sie auf "+" oder im Menü
File
→New
→Connection...
. - Wählen Sie
MongoDB
als Datenbanktyp.
- Verbindungsdaten ausfüllen:
- Name: z. B.
ServBay MongoDB
- Host:
127.0.0.1
- Port:
27017
(MongoDB-Standard-Port) - Benutzer: Tragen Sie ein, falls Authentifizierung eingerichtet wurde—bei Standardinstallation in ServBay meist leer lassen.
- Passwort: Falls Authentifizierung aktiv, Passwort eintragen.
- Authentifizierungsdatenbank: Ggf. z. B.
admin
eintragen. - Datenbank: Freilassen um nach Verbindung auszuwählen oder gezielt angeben.
- Name: z. B.
- Verbindung testen und speichern:
- Über
Test
Verbindung prüfen. - Mit
Connect
oderSave
verbinden.
- Über
Mit TablePlus relationale Datenbanken verwalten (MariaDB/MySQL, PostgreSQL, SQLite)
Nach erfolgreicher Verbindung bietet TablePlus eine einheitliche Bedienoberfläche für die Administration von MariaDB/MySQL, PostgreSQL und SQLite.
1. Datenbank anlegen
- Nach Verbindung sehen Sie links die Seitenleiste.
- Für MariaDB/MySQL und PostgreSQL auf Datenbanken klicken.
- Mit dem "+"-Button oben oder per Rechtsklick auf die Fläche
New Database...
wählen. - Namen der neuen DB eintragen, ggf. Zeichensatz/Kollation wählen.
- Mit
Save
bestätigen.
2. Tabelle anlegen
- In der Seitenleiste die Ziel-Datenbank auswählen.
- Links auf den Tab Tabellen wechseln.
- Mit dem "+"-Button oben oder per Rechtsklick auf leeren Bereich
New Table...
wählen. - Tabellennamen eingeben.
- Im unteren Feld die Spalten definieren:
- Mit "+" neue Spalte hinzufügen.
- Spaltenname eintragen.
- Typ wählen.
- Länge/Values ggf. ausfüllen.
PK
(Primärschlüssel),NN
(nicht Null),UQ
(eindeutig),AI
(autoincrement) nach Bedarf aktivieren.- Optionalen Standardwert und Kommentar ergänzen.
- Mit
Save
(oder ShortcutCmd + S
) speichern.
3. Daten hinzufügen
- Ziel-Datenbank und Tabelle links wählen.
- Im Daten-Tab mit + Row eine neue Zeile Einfügen.
- In den Zellen Doppelklick und Werte eingeben.
- Mit
Save
(bzw.Cmd + S
) sichern.
4. Daten abfragen
- Datenbank und Tabelle in der Seitenleiste auswählen.
- Im Tab die Daten durchscrollen.
- Mit dem Filterfeld oben gezielt suchen.
- Für komplexere Queries: SQL-Editor von TablePlus nutzen:
- Oben auf
SQL Query
oder mitCmd + N
neuen Tab öffnen. - SQL-Statement eingeben (z. B.
SELECT * FROM your_table WHERE condition;
). - Mit
Run Current
(Blitzsymbol) oderCmd + Enter
ausführen – Ergebnis erscheint darunter.
- Oben auf
5. Daten aktualisieren
- In der Tabellenansicht Zelle doppelklicken und neuen Wert eingeben.
- Nach Bearbeitung mit
Save
(oderCmd + S
) sichern.
6. Daten löschen
- In der Tabelle gewünschten Zeilen auswählen.
- Rechtsklick und
Delete Row(s)
wählen. - Im Bestätigungsdialog
Delete
anklicken. - Änderungen mit
Save
(bzw.Cmd + S
) sichern.
7. Tabelle löschen
- In der Seitenleiste Ziel-DB wählen, Tab Tabellen öffnen.
- Tabelle auswählen.
- Rechtsklick, dann
Delete Table(s)
wählen. - Im Bestätigungsfenster ggf. Tabellennamen eingeben und mit
Delete
bestätigen.
8. Datenbank löschen
- Für MariaDB/MySQL oder PostgreSQL: Im Tab Datenbanken die zu entfernende DB auswählen.
- Rechtsklick, dann
Delete Database
. - Im Bestätigungsdialog ggf. Name eingeben und mit
Delete
bestätigen. - Hinweis bei SQLite: Datenbank löschen heißt die zugehörige
.sqlite
-Datei im Dateisystem manuell entfernen.
Mit TablePlus NoSQL-Datenbanken verwalten (Redis, MongoDB)
TablePlus bietet spezielle Verwaltungsoberflächen für Redis und MongoDB – die Bedienung unterscheidet sich etwas von relationalen Datenbanken.
Redis-Daten verwalten
Nach Verbindung zum Redis-Server:
- In der Seitenleiste werden die Redis-Datenbanken angezeigt (DB0, DB1, ...), Standard ist DB0.
- Wählen Sie eine DB, rechts sind alle Schlüssel (Keys) gelistet.
- Keys ansehen: Durch Klicken auf den Namen Details ansehen; mit dem anfänglichen Filterfeld gezielt suchen. Je nach Typ (String, Hash, List, Set, Sorted Set etc.) werden Werte passend angezeigt.
- Key hinzufügen: Unten auf + Row klicken, Typ wählen, Namen und Wert eintragen, mit
Save
sichern. - Key bearbeiten: Name oder Wert doppelklicken, bearbeiten, mit
Save
speichern. - Key löschen: Keys auswählen, Rechtsklick
Delete Row(s)
und im DialogDelete
klicken.
MongoDB-Daten verwalten
Nach Verbindung zum MongoDB-Server:
- Seitenleiste zeigt die MongoDB-Datenbanken.
- Nach Auswahl DB erscheinen rechts die Collections.
- Daten ansehen: Collection-Namen doppelklicken, wechselt zur Dokumentansicht, angezeigt in JSON-ähnlicher Form.
- Dokument hinzufügen: Unten auf + Row klicken, neuen Datensatz anlegen, Felder per Doppelklick bearbeiten, mit
Save
sichern. - Dokument bearbeiten: In der Ansicht beliebige Felder doppelklicken, TablePlus unterstützt das Bearbeiten als Roh-JSON/BSON. Mit
Save
speichern. - Dokument löschen: Ziel-Dokument(e) markieren, Rechtsklick
Delete Row(s)
, im Dialog bestätigen. - Collection anlegen: In Seitenleiste DB wählen, Tab Collections, oben "+" oder per Rechtsklick
New Collection...
, Namen eingeben, mitSave
speichern. - Collection löschen: DB und Collection wählen, Rechtsklick
Delete Collection(s)
, bestätigen. - Datenbank löschen: In Seitenleiste DB markieren, Rechtsklick
Delete Database
, bestätigen.
Hinweise & FAQ
- ServBay-Status: TablePlus kann Datenbankdienste nur erreichen, wenn ServBay läuft und der angepeilte Dienst (z. B. MariaDB, PostgreSQL, Redis, MongoDB) in Pakete (Packages) als „Aktiv“ erscheint.
- Firewall: Vergewissern Sie sich, dass die Mac-Firewall oder andere Sicherheitssoftware die Kommunikation über lokale Ports (3306, 5432, 6379, 27017) nicht blockiert.
- Credential-Management: Benutzernamen und Passwörter der Datenbanken stehen im Bereich Datenbanken (Databases) in ServBay. Bewahren Sie diese sicher auf.
- Passwort ändern: Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, Standardpasswörter (root usw.) zu ändern. Die Funktion gibt es im ServBay-Bereich Datenbanken (Databases) meist direkt. Aktualisieren Sie die Angaben anschließend auch in TablePlus.
- Socket- vs. Port-Verbindung: Socket erlaubt schnellere, direkte Kommunikation auf demselben Rechner – ideal für lokale Nutzung. Port (TCP/IP) ermöglicht auch Zugriff von remote und ist flexibler bei Netzwerkverbindungen. Beide Varianten funktionieren lokal mit ServBay.
- Weitere Tools: Neben TablePlus bieten auch DBeaver, DataGrip, Sequel Ace (MySQL/MariaDB), pgAdmin (PostgreSQL), MongoDB Compass (MongoDB) und viele andere leistungsfähige Alternativen. Entscheiden Sie nach Vorliebe und Bedarf – Verbindungsdaten entnehmen Sie immer ServBay unter Datenbanken (Databases).
Fazit
Mit dieser Anleitung können Sie TablePlus unter macOS gezielt einsetzen, um alle von ServBay bereitgestellten Datenbanken komfortabel zu verbinden und professionell zu verwalten. Die intuitive Oberfläche von TablePlus und das kombinierte lokale Umfeld von ServBay steigern Ihre Entwicklungseffizienz erheblich. Denken Sie daran, die korrekten Zugangsdaten aus ServBay zu nutzen – so klappt die Verbindung stets reibungslos. Viel Erfolg beim Entwickeln!